Berichte_Bilder 2023 der Seniorengruppe

Es klappert die Mühle . . . – Senioren im Rohrachtal

Mittwoch, der 12. Juli, war der einzige Tag in dieser Hochsommerwoche, an dem das Thermometer sich etwas zurückhielt. Und die Wanderstrecke war gut ausgesucht. Der Rohrachweg bei Geislingen führt durch das Naturschutzgebiet und ist schattig und bequem. Links plätschert das Bächlein, rechts stößt der Wald bis an die Wegkante. Nach kurzer Zeit tauchte neben uns eine ausgedehnte Schilf- und Seenlandschaft auf, die als Vogelparadies bekannt ist. Teichrohrsänger, Grau- und Seidenreiher, sogar der Eisvogel fühlen sich hier wohl, so steht es auf den Tafeln des Naturlehrpfads zu lesen. Von einer Plattform aus ist der See gut zu überblicken. Doch an diesem Tag träumte er still vor sich hin, nur ein Reiher und zwei fliegende Wildenten waren zu sehen.

Nach einer knappen Stunde erreichten die 27 Wanderer das Ziel: Die Straub-Mühle. Bevor treppauf-treppab unsere höchst qualifizierte Führung begann, gab uns Müllermeister Christian Straub einen kleinen Überblick über ihre Geschichte: 1652 machte sich Stephan Straub als erster der Familie in der Steigmühle selbständig. 1921 kaufte Eugen Straub in der 10. Generation die Schimmelmühle (heutige Straub-Mühle). 1972 wurde sie komplett neu eingerichtet und im Lauf der Jahre ständig renoviert und modernisiert. Im Jahr 2002 feierte die 11. Generation das 350-jährige Jubiläum. Christian Straub – in der 13. Generation und heutiger Chef – war schon im Jahr 2000 in die Firma eingestiegen.

Das alte Lied von der „klappernden Mühle am rauschenden Bach“ ist schon lange ausgesungen. In der heutigen, 2014 neu erbauten Mühle mit einer Tagesleistung von 70 Tonnen arbeiten lärmend die modernsten Maschinen. Was früher Wasser und Mühlrad schafften, wird heutzutage mit Elektrizität und Computer bewältigt. Natürlich nur mit Hilfe der Mannschaft. Diese besteht lediglich aus dem Inhaber als Müllereitechniker und Meister, einem Müllergesellen, drei Fahrern, zwei Hilfsarbeitern und zwei weiteren Kräften.

Besonders beeindruckend fanden wir bei unserem Rundgang die große, rote „Siebmaschine“, in welcher das Mehl 16 Mal (!) gesiebt wird. Ratternd und sich schüttelnd arbeitet sie rund um die Uhr. Bei einer Störung meldet sie sich auf dem Handy des Müllers. Dann ist Gefahr im Verzug – bei Tag und bei Nacht! Unter anderem wurde uns auch der Begriff „Dunstmehl“ erläutert: Das ist „doppelgriffiges“ Mehl, ideal für Spätzle. Sie werden damit kerniger und sind schöner in der Farbe. Ein Rat vom Fachmann. Hätten Sie es gewusst?

Nach der spannenden Besichtigung folgten noch die Einkehr in der „Mehlstube“, dem Mühlencafé, und ein Blick in den gut sortierten Mühlenladen. Heimweg und Heimfahrt verliefen ohne besondere Vorkommnisse. Die grauen Wolken am Himmel hatten dicht gehalten. Wie man es auch betrachten mag, es war ein gelungener Nachmittag!

Die nächste Seniorenwanderung findet statt am Mittwoch, 16 August 2023, wozu heute schon herzlich eingeladen wird.

Frühling im Roggental

Der 12. April 2023 war ein trüber Tag, als sich 24 Wanderer der Seniorengruppe auf den Weg machten, das Roggental zu durchwandern. Fast genau acht Jahre zuvor hatte man denselben Plan: Start und Ziel war die Obere Roggenmühle, eine beliebte Ausflugsgaststätte bei Eybach. Damals lag das Tal im strahlenden Licht der Frühlingssonne. Heute waren Weg und Steg nass, der Himmel grau, Sonne Fehlanzeige. Doch es grüßten uns wieder Veilchen, Buschwindröschen und Hohler Lerchensporn am Wegesrand. Goldgelbe Sumpfdotterblumen leuchteten vom Bächlein herauf und der Bärlauch duftete vom Wald herunter. Ein bildschöner Feuersalamander, gelb-schwarz gefleckt, kreuzte gemächlich unseren Weg. Begeistert wurden die Fotoapparate gezückt. Dann marschierten wir weiter dem „Mordloch“ entgegen, und einige von uns taten einen Blick in das geheimnisvolle Dunkel der 4382 m langen, wasserführenden Höhle, bekanntermaßen eine der längsten der Schwäbischen Alb.

Horst Labatzky brachte die alte Sage vom Eybacher Schlossförster zu Gehör, der einst von seinem Hund tot in dieser Höhle gefunden worden war. Der Mörder, ein Wilderer, soll später vom Ravensteinfelsen abgestürzt sein und auf dem Totenbett die schreckliche Tat gestanden haben. Seitdem trägt die Höhle ihren Namen: Mordloch! In neuerer Zeit (1977) machten 4 Sporttaucher Schlagzeilen, die vom plötzlichen Hochwasser 57 Stunden lang in der Höhle eingeschlossen wurden, bevor sie in einer dramatischen Rettungsaktion befreit werden konnten. Damit es uns noch ein wenig mehr schauderte, deutete unser Wanderführer über die Eyb hinweg den Wald hinauf zu den Felsen, die ehemals die Burg Ravenstein trugen. Die Existenz der Burg sei für 1140 bezeugt. In jenem Jahr sollen hier mehrere Ritter zu Tode gekommen sein, weil sie sich dort oben an ein morsches Holzgeländer gelehnt hatten. Das Geländer brach und riss die Ritter mit in den Abgrund. 1765 wurden nach wechselvoller Geschichte die baufälligen Gebäude abgerissen.

Unser Wanderweg war inzwischen zunehmend steiler und steiniger geworden. Die Aussicht auf eine gemütliche Einkehr war zu verlockend und ließ uns umkehren. Während wir auf das Vesper warteten, besonders sehnsüchtig auf die bestellten Forellen, servierte uns Irmgard sozusagen als „Vorspeise“ keine weitere Sage, sondern einen Tatsachenbericht, nämlich einen interessanten Vortrag mit dem Titel „Auf den Spuren der Oberen Roggenmühle“. Sie hatte den Text im Internet entdeckt. Er entstammt der Feder der Wirtsfamilie Seitz, die seit dem Jahr 1949 Besitzerin der alten Mühle und des Anwesens ist.

Die nächste Seniorenwanderung findet statt am Mittwoch, 10. Mai 2023, wozu heute schon herzlich eingeladen wird.

Trotz Schneesturm:
SAV-Senioren wanderten zum Ravenstein

Ein Wirbel aus Schneeflocken, getrieben von einem lebhaften Wind aus Nordwest empfing die SAV-Senioren, die Irmgard und Horst Labatzky am letzten Mittwoch nach Steinenkirch gefolgt waren, um die reizvollen Hänge an Ravenstein und Trasenberg kennenzulernen. Wenngleich sich das Wetter nicht gerade als freundlicher Gastgeber erwies, hatten sich dem Ausflug 30 Wanderinnen und Wanderer angeschlossen.

Im linken, oberen Eck des Steinenkirchener Wappenschildes sitzt ein Rabe. Der Rabe bezieht sich auf die beim Ort liegende Burg Ravenstein, deren Ruine Horst Labatzky als Wanderziel auserkoren, dann aber verworfen hat, weil der Weg dorthin schmutzig und rutschig war. Stattdessen gönnten sich die Wanderer einen Blick in das Bauerngehöft Ravenstein, in dem auch das Forsthaus der Rechberg’schen Forstverwaltung steht. Für den Bau einer mittelalterlichen Burg waren die senkrecht abfallenden Felsriffe ins Roggental einst wie geschaffen. Dort fühlten sich die Ritter sicher. Gebaut wurde die Burg nach Schätzung der Historiker vor 800 Jahren. Komplett abgerissen wurde sie 1765. Die vorgehauenen und deshalb wertvollen Steine wurden gerne für Bauten in nahegelegenen Orten verwendet. Der Ortsname Steinenkirch verweist übrigens auf eine Kirche aus Stein, während das Böhmenkircher Gotteshaus aus Bäumen zusammengezimmert wurde. Unter dem Böhmenkircher Ortsteil Trasenberg führt ein Taleinschnitt mit einem befestigten Weg über die Felder zurück nach Steinenkirch. Im Rössle hatten die Labatzkys das Abendessen bestellt, das als Lohn für 4,2 zurückgelegte Schlechtwetter-Kilometer besonders gut schmeckte. (bi).

Die nächste Seniorenwanderung findet statt am Mittwoch nach Ostern, dem 12. April 2023, wozu heute schon herzlich eingeladen wird.

SAV-Senioren wanderten im „Steinenhaus“

An einer vereinsgeschichtlich bedeutsamen Stätte versammelten sich am 15. Februar 24 Teilnehmer der beliebten SAV-Seniorenwanderung mit Horst Labatzky. Er hatte die Wanderfreunde auf den Parkplatz am „Galgenberg“ dirigiert, ohne dass es den Ausflüglern dabei bewusst war, dass dort im Jahr 1909 der Vogelschutzverein gegründet wurde. Der Vorsitzende des Obst- und Gartenbauvereins, kein Geringerer als Schultheiß Friedrich August Fink, stellte damals den Antrag, ein Vogelschutzgehölz anlegen zu dürfen. Der Gemeinderat nickte und stellte ihm für sein Vorhaben 30 Ar ungenutzte Heidefläche auf dem Galgenberg zur Verfügung, das ihm zu Ehren später Finkenheim genannt wurde. Als Pflanzen wurden vorwiegend „Wildbäume“ gesetzt, damals waren das noch Fichten. Der Feldschütze, so der Beschluss des Gemeinderats, musste bei der Einpflanzung mithelfen.

Nach einer Orientierungspause ging es über den Heutenburg weiter in den Waldteil  „Steinenhaus“. Vermutlich hat der Gemeindehirte vor Jahrhunderten für seine Zwecke aus steinernen Rohlingen dort eine Hütte erbaut. Ein kleines Haus aus Steinen musste damals etwas Besonderes gewesen sein und gab dem späteren Gemeindewaldteil seinen Namen. Erdwälle in rechteckigen Grundrissen finden sich heute noch, wenngleich nichts davon in den Akten steht. Statt der ursprünglich geplanten Maierhalde, in der Baufahrzeuge verkehrten, wählte Labatzky für den Rückweg die Heutenburger-Linie und die „Schwende“, zurück zum Galgenberg, wo übrigens nie einer gehängt wurde. Die „schweren Fälle“ kamen nach Heidenheim. Daran dachte aber keiner mehr, als im „Café au lait“ in Heuchstetten die Besonderheiten des Hauses aufgetischt wurden und sich die Wanderer aufwärmen konnten. Der Himmel war zwar blau, aber kalt war es auch. Irmgard Labatzky hatte aus Anlass des Valentinstages Süßigkeiten verpackt und die Aufmerksamkeiten verteilt. Als nächsten Senioren-Wandertag bat Labatzky den 15. März vorzumerken.  (bi).

SAV-Senioren auf Krippentour

Fünf Mäuse hatte Jana Zimmermann zwischen Mauern, Kamelen und Dächern versteckt. Die Mäuse aber galten nicht etwa den 26 SAV-Seniorinnen und Senioren, die sich am vorletzten Mittwoch von Horst und Irmgard Labatzky zu einer Weihnachtskrippentour einladen ließen. Die Verstecke der Mäuse sollten Kinder herausfinden und deren Freude an der liebevoll zusammengestellten Krippenlandschaft in der Stephanskirche geweckt werden. Styropor und Farbe sind die Ausgangsmaterialien, mit denen bereits im Jahr 2000 Heuchlinger Baumeister und Kostümschneiderinnen der alttestamentarischen Geschichte um Hagar und ihre kinderlos gebliebene Herrin Sara ein kleines Denkmal setzten. Das heutige Arabien war ihre Heimat.

Dick bepackte Kamele und fernöstlicher Wüstenstaub waren es weniger, die die Künstler in der Heilig-Kreuz-Kirche in Heldenfingen dazu bewogen hatten, die biblischen Geschichten mit einer Unzahl von Figuren, Tiergestalten und original nachempfundenen Gebäuden auf die heimatliche Alb zu verlegen und alljährlich aufs Neue die biblischen Begebenheiten aufzubauen und auf frisches Moos zu polstern. Das Gästebuch zeigt nur begeisterte Einträge und ließ die Wandergruppe aus Gerstetten den kalten Nordwestwind rasch vergessen. Irmgard Labatzky hatte zur Geschichte der Krippenkunst einiges zu sagen und auch der Name Lilli Hafner fiel, als einer Frau, die mit ihren Ideen 20 Jahre lang in der Nische der Heilig-Kreuz-Kirche Regie führte. In der Heldenfinger Sonne hatte sich das Küchenpersonal inzwischen die Schürzen umgelegt. Kutteln gab es, Vesper und gemütsaufhellende Getränke, ehe sich Gertrud Münkle ein Herz fasste und im Auftrag der Wandergruppe dem Ehepaar Labatzky ein bisschen Honig um den Bart strich. Für Gertrud galt es, die Verdienste der Eheleute im Rückblick auf ein volles Jahrzehnt ins Gedächtnis zu rufen. Außer Wein, einer hübschen Orchidee und guten Wünschen gab es einen Verzehrgutschein. Horst Labatzky dankte sichtlich gerührt und zeigte sich erfreut über den Wunsch der Wanderer, auch weiterhin der Seniorengruppe als Denker und Lenker zur Verfügung zu stehen. (bi.)