Archiv 2019

 

01. Dez.

Winterwanderung nach Heuchstetten

Immerhin 9 Wanderer ließen sich am letzten Sonntag von unserer Wanderführerin Claudia Grüner aus den warmen Stuben locken, um die letzte Tour im Wanderplan des Jahres 2019 nicht zu versäumen. Gelohnt hat es sich auf jeden Fall, denn wer außer uns wetterfesten Wandervögeln konnte sich an diesem kalten, trüben 1. Advent über eine kleine Enzianblüte freuen, die sich nahe der Hühnereiche an unserem Weg versteckt hatte? Man fragte sich, ist das Blümchen immer noch da oder schon wieder?

Ohne weiteren Aufenthalt ging es am Naturdenkmal „3 Linden“ vorbei, Bahnübergang und Straße wurden überquert und dann führte der Weg nur noch bergab Richtung Heuchstetten. Das ersehnte, wärmende Getränk aus dem Café au lait duftete uns fast schon von weitem entgegen und beschleunigte unsere Schritte. Die gemütliche Einkehr dauerte bis zum Einbruch der Nacht. Vorsorglich waren für den Heimweg bei der Gastwirtschaft einige Autos bereitgestellt worden, ein Angebot, das jedoch nur von der halben Wanderschar in Anspruch genommen wurde. Übrigens: Im neuen Jahr geht das Wandern weiter. Das Programm für 2020 ist schon in der Druckphase!(Ly)

16. Nov.

Abendwanderung

Mit Stirn- und Taschenlampen ausgerüstet trafen sich am Samstagabend 14 Wanderer am Seeplatz. Anstatt den Abend auf dem Sofa zu verbringen, wollten alle noch etwas für ihre Fitness tun. Vom Parkplatz „Kerbhau“ bei Zang begann die Wanderung. Es war dunkle Nacht, kein Stern, nicht einmal der Mond begleitete uns. Aber dank unserer guten Beleuchtung sahen wir den Weg. Wir trafen nur einen Jägersmann, der aber schon auf dem Heimweg war und uns noch viel Spaß wünschte. Auf einem gut begehbaren Weg wanderten wir bis ins Felsenmeer. Von dort war es nicht mehr weit bis ins Gasthaus „Wental“, wo wir uns das Abendessen schmecken ließen. Bei angeregter Unterhaltung merkten wir gar nicht wie schnell die Zeit verging, so dass der Wanderführer uns zur Rückkehr auffordern musste. Gut gesättigt und bei bester Laune erreichten wir wieder die Autos. Die Bewegung an der frischen Luft hatte allen gut getan. Nach einem Dank an den Wanderführer wünschte man sich eine gute Nacht und ein gutes Nachhause kommen. (GM)

13. Nov.

Senioren wanderten bei den Linden auf dem Galgenberg

Dem Wetter getraut hatten am letzten Mittwoch 28 SAV-Senioren, die der Einladung von Horst Labatzky zur letzten Wanderung in diesem Jahr gefolgt waren. Das Ziel war der Galgenberg, die Schwende, die Hardthöfe und die Rückkehr über Zollers Viehweide. Bereits beim Abmarsch in der „Tiefen Gasse“ reckten zwei Graureiher ihre Hälse der Wandergruppe entgegen. Fraglos suchten die scheuen Vögel nach Würmern, die nach dem Regenwetter an die Oberfläche gekrochen waren. Um den Galgenberg herum geistern allerlei makabre Geschichten. U. a. sei dort hinauf ein zum Tode verurteilter Ganove von einem Geistlichen begleitet worden. Den Mann der Kirche muss der Ganove mit dem Hinweis getröstet haben, dass ihm, dem Verurteilten, der Rückweg über die holperige Steige nunmehr erspart bleibe, dem Pfarrer die Schlaglöcher aber erneut zugemutet würden. Todesurteile seien in Gerstetten nie vollstreckt worden, vermuten die Heimatforscher. Dafür sei Heidenheim zuständig gewesen. Neben den Gestellen über Ziehbrunnen seien in alter Zeit auch Feldkruzifixe als Galgen benannt worden. Sicher aber ist, dass die Schwende ein alter Tierfriedhof war und das Hardt und mit ihm die Hardthöfe auf den nahen Wald hindeuteten. Zuvor aber statteten die Wanderer auf Vorschlag von Horst Labatzky den uralten Linden am Nordhang des Galgenbergs einen Besuch ab. Ihre vom Leben gezeichneten Windungen und Verknotungen blieben nicht ohne Eindruck. Das Zeitalter eines Napoleon haben sie noch erlebt. Über Zollers Viehweiden regte sich ein Turmfalke über die wandernden Störenfriede auf, ehe Horst Labatzky den Marschbefehl zum „Incontro“ ausgab. Dort vesperte man italienisch. Vertrauensmann Gerhard Niederberger fand Dankesworte und lud zur Jahresabschlussfeier am 7. Dezember in den Gerstetter „Hirsch“ ein. (bi).

25. Okt.

In Sardinien unterwegs

Gut besucht war am vergangenen Freitagabend im Alten Schulhaus der Multi-Media-Vortrag von Gerhard Freitag aus Nerenstetten. Er ist seit vielen Jahren leidenschaftlicher Fotograf und Weltenbummler. Mit dem Auto und zu Fuß hatte er Sardinien bereist und berichtete in fesselnden Bildern von seiner Reise, untermalt von stimmungsvoller Musik.

Sardinien ist die zweitgrößte Insel im Mittelmeer. Sie liegt nur 12 km südlich der französischen Insel Korsika, hat eine Fläche von 24.089 qkm und ca. 1.648.000 Einwohner. Hauptstadt ist Cagliari, die wunderschöne Hafenstadt an der Südküste mit rund 154.000 Einwohnern. Die Insel ist eine herbe Schönheit mit vielen Gesichtern. Auf kleinstem Raum wird viel geboten. Diese Farbenpracht im Frühling: riesige Blumenfelder, die weißen Granitfelsen, das kristallklare Meer, leuchtend von azurblau bis smaragdgrün. Sehr gepflegt sind die traumhaften Strände und stillen Buchten, denn die Besucher nehmen ihre Abfälle wieder mit nach Hause.

Über den endlosen Weideflächen duftet es nach Rosmarin. In den Wäldern verbreitet die „Macchia“ mit ihren bis zu 5 Meter hohen immergrünen Büschen und ihrer Pflanzenvielfalt Wohlgerüche. Große Schaf- und Ziegenherden ziehen dahin, oft ohne einen Hirten. Wozu auch? Tiere und Autofahrer wissen, wer hier „Vorfahrt“ hat. Ein Wahrzeichen Sardiniens sind die Nuraghen. Tausende dieser frühgeschichtlichen steinernen Turmbauten sind über die Insel verstreut, besonders an den Küsten. Die Klärung ihrer Herkunft ist bis heute nicht gelungen. Sie sind Zeugnisse einer längst vergangenen Kultur, die auch sichtbar wird in den modernen Museen, romanischen Kirchen, Ausgrabungsstätten, Tempeln und Gigantengräbern.

Beeindruckende Gebirgsmassive, Pinienwälder und Weinbaugebiete, Korkeichen und Kornfelder, Grotten und Tropfsteinhöhlen, wild lebende Schweine, rosa Flamingos in Chia Laguna, frei laufende Pferde auf der Hochebene Giara. Sardinien ist ein Paradies, auch für Wanderer und Kletterer. Man begegnet hier freundlichen Menschen – und Käsereien mit köstlichen sardischen Spezialitäten. Vor der Heimfahrt darf man nicht versäumen, mindestens einen schönen Brocken Peperino zu erwerben, um auch noch zu Hause „ein Stück der Geschichte Sardiniens“ schmecken zu können.

Die Zuschauer dankten dem Referenten mit herzlichem Applaus, und Vorstand Gerhard Niederberger überreichte ihm für den unterhaltsamen, informativen Vortrag ein Weinpräsent. (ly)

16. Okt.

Sontheim und das Steinheimer Becken war das Ziel der SAV-Senioren 

Dem Gabelhirsch auf die Spur begaben sich am 16. Oktober 22 Gefolgsleute von Horst und Irmgard Labatzky. Das Gehörn des uralten Hirsches markiert den Meteorkraterweg, der entlang des im Durchmesser 3,5 Kilometer großen Talkessels führt, der vor 14, 7 Millionen Jahren einem aus dem Weltall abgestürzten Steinmeteorit seine Entstehung verdankt. Darüber ist längst Gras gewachsen und leider auch über dem See, der sich hinterher gebildet hat und aus dessen Strandgut der Schädel des Gabelhirsches stammt. Die Wanderer genossen die Aussicht auf Steinheim ebenso wie den Blick auf den Gaisberg jenseits des Kraters. Hans Beißwanger ist in Sontheim i. St. geboren, ist dort aufgewachsen und konnte auf die Bedeutung mancher der reizvollen Landstriche rings um Sontheim aufmerksam machen. Der Burgstall beherbergte der Sage nach eine Burg, das Luigental erinnert an eine schmackhafte Apfelsorte und am Knill gibt es nicht nur seltene Wildbienen; an seinen Hängen konnte man auch die Hütetechnik des Steinheimer Schäfers bewundern. Auf den Zinnen des Knill hat sich ein Hütewald erhalten, dessen Weißbuchenbestände ihrem früheren Schutzzweck folgend bewirtschaftet und erhalten werden. Der Klosterberg ist etwas Besonderes. Das Gesteinsmaterial federte einst nach dem Einschlag des Meteoriten zurück und bildete als Folge des Explosionsdruckes den heutigen Zentralkegel. Den aber ließ Horst Labatzky rechts liegen und steuerte nach einer aufschlussreichen Tour mit seiner Kolonne zur Abendeinkehr das „Rössle“ in Sontheim an. Übrigens sind 22 SAV-Wanderer, denen auch Vertrauensmann Gerhard Niederberger mit seiner Frau gefolgt war, eine ungewöhnlich niedrige Zahl. Der Seniorennachmittag der bürgerlichen Gemeinde dürfte hierfür, so vermutete man, eine Rolle gespielt haben. (bi).

12. Okt.

Heidepflege

Am Samstag, 12.10. waren 13 Helfer dabei, die Heide bei Erpfenhausen von Wacholder- und Fichtensämlingen zu befreien. Auch der Nabu war vertreten. Die stärkeren Äste musste man mit Motorsäge und Freischneider absägen. Zum Einsatz kam dieses Jahr auch ein Traktor mit Anhänger, weil man diesen Schnittabfall auf einen Sammelplatz fahren musste, um gehäckselt zu werden, weil das Verbrennen nicht mehr erlaubt ist. Nachdem man fest und fleißig gearbeitet hatte, war die Vesperpause verdient. Es gab Wurst im Laugenteig, Kuchen und Lebkuchen, Kaffee und Tee und natürlich auch kalte Getränke bei diesem schönen Wetter (extra für uns). Bevor es weiterging, kreiste noch eine kleine Schale mit Süßem durch die Runde, über das sich die 4 Kinder freuten, die auch kräftig mit anpackten. Dann wurde mit neuer Kraft weitergearbeitet. Ein Dank an alle fleißigen Helfer. Trotz aller Arbeit war es ein schöner Nachmittag .(GM)

11.Sept.

39 Senioren bei Weiler unterwegs

39 Wanderer der Seniorengruppe schnürten am Mittwoch, dem 11. September, die Stiefel, um direkt ins „Himmelreich“ hineinzuwandern. Das Himmelreich ist eine Feldflur zwischen den Gehöften Battenau und dem Geislinger Stadtteil Weiler, die von den Vorfahren dank ihrer ausgedehnten und sonnenbeschienenen Lage so benannt worden ist. Himmelreiche gibt es in vielen Ortschaften. Bei Weiler aber kommt hinzu, dass zu drei Seiten des „himmlischen“ Gewanns das Gelände steil abfällt und der Albrand eine schroffe Kante bildet. Solche Wandertouren sind beliebt und bieten immer wieder reizvolle Ausblicke. Am Mittwoch steuerten die Senioren, darunter auch Vertrauensmann Gerhard Niederberger und seine Frau Doris, neben dem versteckt im Wald liegenden Kamelfelsen auch den hoch über Geislingen thronenden Bismarckfelsen an. Benannt wurde das Massiv nach dem früheren Reichskanzler und Begründer des Deutschen Reiches Otto von Bismarck. Dies geschah in einer Zeit, in der Straßen und Landschaftsteile gerne bedeutenden Persönlichkeiten gewidmet wurden. Die Abhänge am Steilabfall werden von der Gräflich Degenfeld’schen Forstverwaltung mit Sitz Eybach nach naturschutzrechtlichen Gesichtspunkten bewirtschaftet. Die Alb dürfe nicht abbröckeln. Der Wald „nagle“ die Geröll- und Steinmassen fest. Darauf hatte Ulrich Bischoff verwiesen, der zusammen mit seiner Ehefrau Elfriede im Auftrag von Seniorenwart Horst Labatzky die Tour vorbereitet hatte. Zurück ging es über die Waldteile “Häule“ und „Hackenhalde“, vorbei an einer Schafherde, die sich in Koppelhaltung zusammen mit Ziegen als Herdepartnerinnen wohl fühlt. Zur Besonderheit der Koppelhaltung konnte Werner Münkle Auskunft geben. Im „Adler“ in Schalkstetten hatten die Wirtsleute inzwischen das Vesper vorbereitet. (bi).

18.Aug.

Wanderung im Allgäu

Als man sich am Sonntagmorgen auf dem Seeplatz traf, freuten sich 17 Wanderer auf die schöne Allgäuwanderung. Man fuhr bis Sonthofen, dann nach Gunzesried, noch über eine Mautstraße bis zur Scheidwangalpe, dem Ausgangspunkt der Wanderung. Dort wurden die Rucksäcke geschultert. Bei wunderbarem Wetter wanderten wir auf Alpwegen, vorbei an weidenden Kühen, vorbei an blühenden Wiesen, auch mit vielen Silberdisteln und einem kleinen Wasserfall. Auch staunten wir während der ganzen Wanderung über das viele Wasser aus Quellen und Bächlein und sogar in Seen. Nach einer Vesperpause unterwegs kehrten wir zur Mittagszeit durstig und hungrig auf der Neuschwandalpe ein. Dort gab es viele Haustiere zu bestaunen, was besonders für Kinder interessant war. Neu gestärkt machten wir uns auf den Weiterweg, immer die Berge im Blick. Es war eine lohnende Wanderung bei strahlendblauem Himmel und Sonnenschein. Trotzdem waren wir froh, als wir nach der letzten Steigung wieder unser Ausgangsziel sahen. Sogar der jüngste Teilnehmer war immer tapfer mitgewandert. Das Abendessen in Rettenberg in der Brauereigaststätte schmeckte sehr gut, wir hatten es uns verdient. (GM)

 

14 Aug.

SAV-Senioren erkundeten das „Benzenhauser Teich“

Im Benzenhauser Teich werde eine unterirdische Leitung verlegt, in der künftig Bier vom Brenztal nach Böhmenkirch gepumpt werde. Dies erfuhren 21 Wanderer der Seniorengruppe, die am Mittwoch der Einladung von Horst und Irmgard Labatzky gefolgt waren, um über drei Markungsgebiete hinweg die landschaftlich reizvolle Gegend zwischen Kutschenberg und Stürzelberg zu erkunden. Die Geschichte vom Bier war natürlich spaßhaft gemeint. Die Arbeiter waren mit dem Verlegen einer DSL-Leitung befasst, in der künftig Daten fließen. Das Benzenhauser Teich war für Böhmenkirchs Jugend das, was der Dellesberg in Gerstetten auch heute noch ist, eine Schi- und Rodelbahn. Deshalb wurde ein breitangelegtes Wiesengeviert bei den Aufforstungsmaßnahmen in den fünfziger und sechziger Jahren ausgespart. Die Umwandlung in Wald der übrigen Steilwiesen hatte sich gelohnt, der Wald wuchs in die Höhe und die durch das Klärwasser wohlversorgten Fichten taten mit ihrem satten Grün den Augen gut. Rechtsum hieß es am Söhnstetter Staudamm. Die Wandergruppe bog ins Eseltal ein. An seinen Engstellen hatten die Förster einige Felsen vom Strauchwerk befreit, auf denen inzwischen die wärmeliebende Tierwelt ein neues Zuhause gefunden hat. Drei Markungsgebiete stoßen am Oberlauf des Tales zusammen: Gussenstadt, Söhnstetten und Böhmenkirch. Die Beschriftungen auf den SAV-Schildern erläuterte Werner Münkle. Bis dorthin reicht sein Beritt als Wegwart. An der dominanten Linde am „Roter Bildstock“ vorbei ging es über das Ulmer Tal wieder zurück zum Ausgangspunkt bei der Böhmenkircher Kläranlage. Zuvor noch schilderte Horst Labatzky die bewegte Geschichte von Böhmenkirch, die 1910 einen verheerenden Großbrand zu beklagen hatte, dem fast das halbe Dorf zum Opfer fiel. Im „Rössle“ in Steinenkirch war man zu Gast. (bi).

10. Juli

SAV-Senioren in der Charlottenhöhle

Zu den bedeutendsten Naturschönheiten Württembergs wurde sie schon kurz nach ihrer Entdeckung gekürt, die Charlottenhöhle bei Hürben. Mit einem Führungsweg von 532 und einer Gesamtlänge von 587 Metern ist sie eine der längsten Schauhöhlen im Lande. Am 7. Mai 1893 wurde sie entdeckt. Dort hinein führten Horst und Irmgard Labatzky am 10. Juli 16 SAV-Senioren und gedachten dabei auch der Namensgeberin der Höhle, der württembergischen Königin Charlotte, die am 23. September 1893, 5 Monate nach der Entdeckung, das Gewölbe betrat. Mit Rücksicht auf die königlichen Schuhe hatten die Hürbener Gemeindeväter den Weg durch den Höhlengang zuvor mit Rupfensäcken auslegen lassen. Mutig, wie die 29-jährige Monarchin war, folgte sie den Höhlenführern sogar noch etliche Schritte weiter. Die Höhle war dank der Konstruktionsfreude eines Hürbener Tüftlers damals schon elektrisch beleuchtet. Den Strom für die 89 Edisonlampen lieferte ein Dynamo. 13.100 Mark mussten hierfür als Darlehen aufgenommen werden. Heute gibt es eine moderne LED-Beleuchtung. Der Königin zu Ehren hatte man am 23. September 1893 den ganzen Ort bekränzt, eine Ehrenpforte errichtet und die königliche Kutsche gegen 15.15 Uhr unter Hochrufen willkommen geheißen. Hinter diesem Aufwand stand freilich auch die bauernschlaue Hoffnung der Hürbener Ratsherren, dass die Majestät aus ihrer Privatschatulle ein paar Scheine springen lassen möge.1.000 Mark waren es am Ende. Entdeckt wurde die Höhle durch Oberförster Hermann Sihler aus Giengen, der sich zusammen mit drei Zimmerleuten, durch Seile gesichert, Zugang verschafft hatte und alsbald vor einer geräumigen Halle stand, die mit weißen Tropfsteinen übersät war. Paulinendom nannte man die Halle später, in Anlehnung an Pauline, die einzige Tochter Wilhelms II. aus erster Ehe. Charlotte, seine 2. Frau, blieb zu ihrem Kummer kinderlos. Weitere Hallen entdeckten die Forscher nach ihrem mutigen Vordringen. Sie erhielten Namen wie Berggeist, Schatz- und Elfenbeinkammer und zuletzt Refektorium der Mönche. Nicht alle SAV-Senioren fühlten sich wohl in den engen, z.T. schlauchartig geformten Durchgängen. Wohler dann schon im Gerstetter Bahnhotel, wo Stalagmiten und Stalaktiten bald verblasst und einem Vesper gewichen waren. Die Frage, ob die kürzlich sanierte Charlottenstraße in Gerstetten ihren Namen gleichfalls der Gattin Wilhelms II. zu verdanken hat, muss offen bleiben. Ein Jahrhundert früher gab es eine weitere württembergische Regentin gleichen Namens. (bi).

7. Juli

Morgenwanderung  nach Gussenstadt

Zur Morgenwanderung am 7.7. nach Gussenstadt trafen wir uns pünktlich um halb acht Uhr am Seeplatz. Und genauso pünktlich setzte ein Wolkenbruch ein, der uns noch zum Unterstehen zwang. Als der Regen nachließ konnte uns Wanderer nichts mehr aufhalten, auch lockte das Frühstück in Gussenstadt. Der Wanderweg auf der Zeitspur  war durch die angebrachten Wegweiser gut zu finden. Gut gelaunt trafen wir im „Hirsch“ ein, wo uns ein reichhaltiges Frühstücksbüffet erwartete. So gestärkt, traten wir dann bei Sonnenschein den Rückweg nach Gerstetten an. Und niemand bereute es, trotz des Regengusses am Anfang, die Wanderung mitgemacht zu haben. (GM)

23. Juni

Orchideenweg

Letzten Sonntag trafen sich 14 Erwachsene und 1 Kind zum Wandern auf dem Orchideenweg. Das Wetter war ideal zum Wandern, was sich auch auf die Stimmung der Wanderer auswirkte. Gut war, dass der steile  Aufstieg am Anfang war.  Danach wurden wir mit einem wunderschönen Ausblick ins Tal belohnt.  Auch an allen anderen Aussichtsstellen luden immer wieder Bänke zum Verweilen ein. Der Orchideenweg macht seinem Namen alle Ehre. Während der ganzen Wanderung sahen wir viele, auch seltene Orchideenarten. Jetzt aber lockte zuerst die Pause am Wasserberghaus, dem  richtigen Rasthaus für Wanderer. Gestärkt durch Kaffee und Kuchen konnte wieder munter weitermarschiert werden. Sogar die durch den Regen der letzten Tage verursachten Pfützen  wurden gemeistert. Die Orchideen mit ihren schönen Farben sorgten außerdem dafür, dass der Weg nie langweilig wurde. Trotzdem freute man sich am Ende der Wanderung, als der Parkplatz wieder  in Sicht war. Alle hatten den Weg geschafft, sogar der 6jährige Lukas, der immer vorneweg sprang.  Man bestieg die Autos und fuhr in den „Hirsch“ nach Unterböhringen, wo man sich das Essen schmecken ließ. Mit dem Dank an den Wanderführer, der diese schöne Wanderung ausgesucht hatte, verabschiedete man sich. (GM)

 

 

12. Juni

Senioren wanderten nach Eselsburg

27 Wanderer der Seniorengruppe waren am Mittwoch dem Vorschlag von Horst und Irmgard Labatzky gefolgt und beschritten einen der schönsten Wanderwege im Landkreis: Die Tour vom Parkplatz beim Sallenbüchle an der Handkante des Eselsburger Tales entlang über die weichen Waldwege zur Burgruine Falkenstein. Die Aussicht vom Felssporn, auf dem die ehemalige Kernburg stand, wird in jedem Wanderführer als „großartig“ bezeichnet. So empfanden es auch die Senioren. Im Tal schlängelte sich die Brenz durch das Grün der Wiesen. Zwei junge Reiher unternahmen ihre ersten Flugversuche. Manchem der Wanderer wurde bewusst, dass in der Flussmitte die neue Gerstetter Ortsgrenze verläuft und flussaufwärts in der Bindsteinmühle ein kleines Wasserkraftwerk Strom erzeugt. Im Talgrund ging es festen Schrittes weiter, der Flussschlinge bei Eselsburg entgegen. Wer dort den Standort der ehemaligen Burg ausmachen wollte, musste den Strohhut weit in den Nacken schieben. Hoch über dem Fels thronte sie einst, die Burg, die in ihrer Geschichte den Besitzer oftmals wechselte und 1690 nur noch als ein „Stuckh alt Gemäuers“ beschrieben wurde. Später versank sie in geschichtlicher Bedeutungslosigkeit, wären da nicht die beiden ungehorsamen Jungfrauen am Werk gewesen, die sich entgegen aller Weisungen ihrer Herrin heimlich mit den Müllerburschen trafen und prompt „versteinert“ wurden. Die Mühle und das ergiebige Fischwasser gibt es noch, sie zählten einst zur Burg. Unter den Baumkronen der Talschenke ließ es sich gut sein. Noch aber stand der Aufstieg über die Spitzbubenhöhle zum Sallenbüchle an. 200 Jahre früher hätten die Wanderer um Schmuck und Geldbeutel bangen müssen. In der gut 30 Meter tief in den Fels führenden Höhle hausten einst zwielichtige Gestalten. Ehrlicher war man da sicher in der Steinzeit. Aus dieser Epoche haben 1970 Archäologen Schmuck und Werkzeug unserer Vorfahren ausgegraben. (bi).

15. Mai

Senioren besuchten die bayerische Nachbarschaft

Die erste Station unserer Fahrt am vergangenen Mittwoch war das Garten-Land Wohlhüter in Gundelfingen, der Gärtnerstadt. „Hier stimmt alles: guter Boden und genug Wasser“, sagte die Gartenfachfrau Daniela zufrieden, die uns mit großer Sachkenntnis auf einen Rundgang durch die riesige Anlage führte. Der Familienbetrieb wurde 1950 von den Großeltern der heutigen Inhaber als Baumschule gegründet. Nach ihrem Vater übernahmen 2016 die drei Enkelsöhne des Gründers die Leitung. Was die Familie Wohlhüter im Lauf der Jahrzehnte aus einer Obstwiese und einem Acker gemacht hat, lässt das Herz eines jeden Gartenfreundes höher schlagen. 55 bis 60 bestens ausgebildete Gartenfacharbeiter sind ständig beschäftigt. Es wird mit modernster Technik gearbeitet. Nur Beispiele sind das Cabrio-Gewächshaus oder das raffinierte Beregnungssystem. Allein die Topfmaschine, ein Automat zum Einsetzen von Topfpflanzen, ersetzt 5 Arbeitskräfte. Als Schwerpunkt wird die Rosenzucht genannt, und die Auswahl ist überwältigend. Bonsai ist ein weiteres großes Thema. Aber auch wer nur nach einem lange gesuchten seltenen Pflänzlein Ausschau hält, kann hier fündig werden. „Da blüh‘ ich auf!“, heißt der Slogan von Wohlhüter’s Gartenland. Im gepflegten Café-Restaurant „Palmengarten“ fühlten sich die 34 Gerstetter nach dem interessanten und lehrreichen Rundgang ebenso wohl wie offensichtlich die Pflanzen in ihrem guten Gundelfinger Gartenboden. Nicht weit war es nach Haunsheim. Der Seniorenwart hatte sich kundig gemacht: Die Evangelisch-Lutherische Dreifaltigkeitskirche wurde von Zacharias Geizkofler von Reiffenegg von 1605 bis 1609 erbaut. Er hatte die Herrschaft Haunsheim 1600 erworben und führte 1603 den evangelischen Glauben ein. Er war großzügig und fortschrittlich: Er baute Schloss, Kirche, Schulhaus (mit Badeeinrichtung!), führte 1603 die Schulpflicht ein und gründete eine wohltätige Stiftung mit einem Kapital von 30.000 Gulden. 1864 kam das Schloss in den Besitz der Familie von Hauch, die es heute noch bewohnt. Die Dreifaltigkeitskirche wurde anstelle einer alten Vorgängerkirche im Renaissance-Stil errichtet und hat die nachfolgenden Stilepochen nahezu unverändert überstanden. Die schöne Kirche enthält Grabsteine und Gedenktafeln aus vergangenen Jahrhunderten. Bemerkenswert ist auch der Taufstein aus Suevit mit der Jahreszahl 1530, welcher der Vorgängerkirche entstammt. Beim Eintritt in den Friedhof ist man überrascht und beeindruckt. Die Gräber in Reih und Glied, jedes Grab, jedes Kreuz wie das andere, nur der Grabschmuck variiert. Die Kreuze sind aus schwarzem Eichenholz, handbemalt in Weiß und Grün. Auf einer kleinen Metalltafel sind Namen, Geburts- und Todestag und ein Wort aus der Bibel vermerkt. Die denkmalgeschützte Gräberanlage steht für die christliche Überzeugung, dass vor Gott kein Ansehen der Person gilt und im Tod alle in gleicher Weise auf das Kreuz Jesu Christi angewiesen sind. Eine gemütliche Einkehr im Pfannentalhaus beschloss unseren Ausflug

1. Mai

Maifeier 2019 bei strahlendem Sonnenschein

So viele Besucher hatten den Gerstetter Marktplatz schon lange nicht mehr bevölkert. „Wir begrüßen Dich im Land, Wonnemonat wirst Du genannt …“. Mit diesem Gedicht hieß Vertrauensmann Gerhard Niederberger bei schönstem Frühlingswetter am letzten Mittwoch den Monat Mai willkommen. Hocherfreut begrüßte er die Gäste, allen voran Bürgermeister Polaschek mit Gattin. Er vergaß auch nicht die Mitwirkenden, die an der Vorbereitung und Durchführung der Maifeier beteiligt waren. Den Gästen dankte er herzlich für ihr Kommen, den vielen Mitwirkenden für ihren Einsatz an diesem Tag. Der alte Brauch, den 1. Mai zu feiern, sei nach langer Pause 1982 von der Ortsgruppe Gerstetten wiederbelebt worden. Der Maibaum sei ein Zeichen des Lebens und gelte als Symbol für Wachstum, Fruchtbarkeit und Standfestigkeit. Der Bürgermeister nannte den Mai in seiner Ansprache einen der schönsten Monate des Jahres, einen Monat des Aufbruchs. Er freute sich über die voll belegten Bänke und erwähnte die wichtige Hilfe der Freiwilligen Feuerwehr beim Aufstellen des Maibaumes. Besonders lobte er die Fortschritte der Ortsgruppe in der Jugendarbeit und fand anerkennende Worte für Ulrike Jooß, die sich mit Hingabe und Geschick dem Nachwuchs widme.

Der Mai kommt mit Liedern, Tanz und Musik ins Land. Aus vielen Kehlen ertönten die schönsten Frühlingslieder, angestimmt und instrumental begleitet von Wolfgang Schwarz, Anna und Maren Schneider sowie Anke Hinderer. Die Vorführungen der aktiven Volkstanzgruppe in ihren schmucken Festtagstrachten unter dem Leiter Günther Schneider und Dagmar Schlumpberger waren einmal mehr Augenschmaus und ein Highlight auf dem Marktplatz. Dazwischen zeigte die Tanzgruppe „Junge Wilde“ mit Spaß und Temperament ihr Können, musikalisch unterstützt von Frau Bleicher von der Musikschule. Die Kindergruppe war unter Leitung ihrer geduldigen Lehrmeisterin Ulrike Jooß auch gut vorbereitet und mit Eifer bei ihren hübschen Tanzspielen, ebenso am Schminktisch, wo Mädchen und Buben ganz nach Wunsch in Prinzessinnen, Löwen oder Außerirdische verwandelt wurden. Schon im Vorjahr hatten die Fahnenschwinger die Besucher fasziniert. Günter Schneider und drei Fahnenschwinger-Kollegen aus Sontheim riefen durch ihren Auftritt auch heuer wieder viel Begeisterung hervor. Die Sontheimer hatten ihre eigenen Instrumente zur musikalischen Umrahmung mitgebracht: Hirtenhorn, Schwegel und Trommeln. Alle Akteure erhielten vom Publikum lebhaften Beifall. Zur Mittagszeit wurde traditionsgemäß mit Maultaschen und Kartoffelsalat, Weißwurst, Brezeln und Saitenwürstchen aufgewartet, und auch die köstlichen frischen Pfannkuchen fehlten nicht. Eine Riesenauswahl an feinen Kuchen und Torten gab es zum Kaffee, natürlich selbst gebacken. Dafür soll den fleißigen Kuchenspenderinnen auch an dieser Stelle herzlich gedankt werden. Vergessen wir nicht das Dampfzügle! Seit fünf Jahren dreht es am 1. Mai auf unserem Marktplatz zur Freude von Groß und Klein seine Runden. Schnaufend, aber zuverlässig und meistens voll besetzt zieht es seine Bahnen. Über Ausfall oder Verspätung hörte Zugführer Hans Krauss noch nie eine Klage. Nicht zu Unrecht hatte Bürgermeister Polaschek in seiner Ansprache das Gerstetter Zügle als beispielhaft für die deutsche Bundesbahn bezeichnet.(ly)

 

28. April

Auf dem Holzweg

Das Wetter war am letzten Sonntag nicht besonders einladend, trotzdem trafen sich 22 wetterfeste Wanderer, einschl. 2 Kinder, auf dem Seeplatz, um den „Holzweg“ bei Oggenhausen zu erkunden. Dort angekommen zeigte sich das Wetter jedoch  von einer sonnigen und fast warmen Seite. Dieser  Themenweg vermittelt auf knapp fünf Kilometern an 11 Stationen interessante Einblicke in die Geschichte von Oggenhausen und zu den Themen Holz u. Natur. Immer wieder waren an der Seite bunte Katzen aus Holz aufgestellt, damit man sich gut einprägen konnte, dass die Oggenhauser die „Holzkatzen“ sind. Und um bei den Katzen zu bleiben, gab es zum Schluss noch Katzen zum Essen, allerdings aus Teig gebacken. Dann wurde das Wetter wieder ungemütlicher und man freute sich über das gute Abendessen im Gasthaus „Traube“.

10. April

Senioren auf dem Messelstein

Der Messelstein ist ein spitz aufragender Fels hoch über Donzdorf. Wer es genauer wissen will: Er steckt direkt in der Abbruchkante der westlichen Alb 350 Meter über dem Lautertal und, wie zu lesen ist, 749 Meter über dem Meeresspiegel. Dorthin führte die Wanderung, die Horst und Irmgard Labatzky für die SAV-Senioren am 10. April ausgekundschaftet hatten. 24 wetterfeste Wanderer waren der Einladung gefolgt. Nase rümpfen geht beim Albverein auch dann nicht, wenn das Wetter nicht so recht mitmachen will. Freundlich war es am Mittwoch nicht. Sand/wassergebunden nennt man Wege, deren Belag nicht immer Stolpersicherheit garantiert. Über einen solchen Weg ging es vom Parkplatz des Sonderflugplatzes Donzdorf, vorbei an einer alten Hofdomäne der Fürstlich Rechberg’schen Verwaltung, hinauf zur Albkante und zu jenem Stein, der bei Sonnenschein lohnende Aussichten verspricht. Burren, Wasserberg und Fuchseck jedoch hüllten sich an diesem Mittwoch in Nebel. Neben Ramsberg und Staufeneck aber deuteten sich immerhin die Silhouetten des Rechberg und die seines kleinen Bruders, des Rechbergle, im Dunst dieses Apriltages an, während sich der „Chef“ der Dreikaiserberge, der Hohe Staufen, nur erahnen ließ. Einst beherbergte er die Stammburg der schwäbischen Kaiserdynastien. Das aber ist lange her. Viel älter noch als die Staufer ist die Lauter, die sich als Nebenfluss der Fils tief unter dem Messelstein ihr Flussbett ausgeräumt hat. Der Blick in die Tiefe ließ bei manchen der Senioren leise Schauer aufkommen. Zurück ging es hart an der Abrisskante entlang nicht etwa zu den Autos. Die Labatzkys hatten einen Umweg zu jener Gedenkkapelle eingeplant, die der ehemalige Domänenverwalter der Rechberg’schen Verwaltung, Dr. Baur, zu Ehren seiner beiden im Krieg gefallenen Söhne errichten ließ. Flugbetrieb herrschte weder auf dem Gelände des Sonderflugplatzes noch an der Startrampe der Gleitschirmflieger. Die Piloten beider Sportarten werden vor den Turbulenzen gewarnt, die sich bei Westwinden an der Abrisskante bilden können. Keine Turbulenzen gab es nach erfrischender Wanderung im „Landgasthof Hirsch“ in Gussenstadt. Dort waren die Wanderer zur Abendeinkehr angemeldet. (bi).

 

13. März

Senioren im Weidenstettener „Jungfernbühl“

Mit dem Wetter hatten sie großes Glück, die 19 Wanderer, die sich am Mittwoch, dem 13. März, unter Führung von Horst und Irmgard Labatzky nach Weidenstetten aufmachten. Der „Jungfernbühl“, eine Anhöhe im Nordwesten, war das Ziel der Unentwegten. Neben dem Ruheforst, einem Friedhof für alternative Bestattungsformen mitten im Wald gelegen, gibt es im Weidenstetter Jungfernbühl großzügig angelegte Fußballfelder, Tennisplätze und ein Clubhaus im Grünen. Aufgefallen war den Wanderern der Weidenstetter Kirchturm mit seinem wuchtig wirkenden Zwiebelturm. Die Dachhaube über einem achteckig angelegten Turm ist Ausdruck einstigen Wohlstandes, so steht es in der Kreisbeschreibung des Albdonaukreises. Waldreichtum und fruchtbare Böden und nicht zuletzt die erträgliche Steuerlast, die die Reichsstadt Ulm ihren Bürgern abverlangte, ließ den Wohlstand in den ulmischen Gemeinden eher sprießen als anderswo. 1810 aber wurde Weidenstetten wohlgemerkt württembergisch. Dass Weidenstetten einst ein ulmischer Amtsort war, führten die Labatzkys den Wanderern in „D‘r Villa“ vor. Das ehemalige Amtshaus, in dem um 1750 herum der Amtmann Max Christoph Kindervatter d. Ä. über Weidenstetten und Neenstetten regierte und Jagdgesellschaften zu sich einlud, ist zu einer Gaststätte umgebaut worden, wobei aus Gründen des Denkmalschutzes das Gemäuer und das Gebälk aus Amtmanns-Zeiten erhalten blieb. Ein moderner Anbau ergänzt heute das Gehöft, in dem es sich die Wanderer zum Abschluss ihres 1 ¼-stündigen Fußmarsches gut gehen ließen. (bi).

13. Febr.

SAV-Senioren unterwegs im westlichen Markungsgebiet

Ein frostiger Morgen, aber Sonne und frühlingshafte Temperaturen am Nachmittag, das war für Horst Labatzky, den Chef der SAV-Senioren, der Anlass, die vorgesehene Wanderstrecke Geislinger Weg – Lotterbett vorher noch einmal abzulaufen und nach vereisten Rinnsalen abzusuchen. Ausrutschen und hinfallen sollte halt keiner der 28 Wanderer, die sich am Mittwoch auf den Weg ins westliche Markungsgebiet aufmachten. Die schneebedeckten Felder mit ihrer Vielfalt an Wildspuren gaben Rätsel auf und ebenso auch die Frage, was es mit dem Wallbacher Hof auf sich hat. Den Namen schrieben die Besitzer der Pferdekoppel ihrem Anwesen zu, zumal der Wallbacher Weg dort in unmittelbarer Nachbarschaft vorbei führt. Die noch vor dem 30-jährigen Krieg abgegangene Siedlung „Wallbach“ aber lag etliche Kilometer weiter im Westen auf Gussenstadter Gemarkung. Weiter ging es entlang der Bahnlinie, auf der 1906 der erste Dampfzug den Gerstetter Bahnhof ansteuerte und mit Musik, Gesang und einem prachtvoll ausgestatteten Festzug begrüßt wurde. In schneereichen Wintern, so erinnerten sich die Senioren, erhielt die Lokomotive einen Schneepflug vormontiert, mit dem sich die Maschine durch die Schneemassen kämpfen musste. Kritische Streckenabschnitte waren der Kickethau und das Häule vor Stubersheim. Vertrauensmann Gerhard Niederberger konnte darüber authentisch berichten, nachdem sein Vater als Lokführer in den Diensten der Württembergischen Eisenbahngesellschaft stand. Sie betrieb damals die 22 Kilometer lange Strecke von Amstetten nach Gerstetten. 1956 löste ein Schlepp-Triebwagen den „dampfenden“ Betrieb ab, ehe es durch die Ulmer Eisenbahnfreunde zu einer Wiederbelebung kam. Zur Abendeinkehr klopften sich die Wanderer die Stiefel vor dem Eiskaffee am Marktplatz aus. Dort waren die Plätze für die Gruppe reserviert. (bi).

 

 

19. Jan.

SAV-Ortsgruppe freut sich über 32 Neumitglieder

Die ermutigende Zahl von 32 vorwiegend jugendlichen Neumitgliedern konnte Gerhard Niederberger, der Vertrauensmann der Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins, anlässlich der Jahreshauptversammlung im „Hirsch“ verkünden, so dass die Ortsgruppe derzeit 212 Mitglieder in ihrer Kartei führt. Sieben Wanderfreunde sind jedoch verstorben und zwei Familien haben mit zusammen 9 Mitgliedern ihren Austritt erklärt. Peter Maier nahm als Vertreter des Bürgermeisters den erfreulichen Zahlenspiegel zum Anlass, der Ortsgruppe für ihre vielfältigen Aktivitäten im Dienste des Gemeinwohls zu danken. Die Pflege der Wanderwege, die Arbeit auf den umfangreichen Heideflächen, den Dienst an Lift und Plattform des Wasserturmes, vor allem aber die wiedererblühte Volkstanzgruppe als Botschafterin für Tradition und Heimatkultur hob Maier heraus. Gauobmann Peter Grömme (Sontheim/Brenz) wollte der rührigen Vorstandschaft seinen Respekt auch nicht versagen, zumal auch die Fachwarte mit beeindruckenden Zahlen aufwarten konnten. Maria Bergl war acht Mal dabei, als Hans Krauß zu einer der 11 Wanderungen für geländegängigere Mitglieder einlud. Werner Münkle hatte als Naturschutzwart 80 Kontrollgänge absolviert, die deshalb so zahlreich ausfielen, weil die Ortsgruppe inzwischen auch den verwaisten Gussenstadter Sprengel betreut. Als Wegewart hat Münkle 39 Kilometer Wanderwege auf Gerstetter Markung und 29 Kilometer um Gussenstadt herum in Schuss gehalten und dabei 490 Hinweisschilder im Auge behalten. Besondere Aufmerksamkeit ließ er dem Albschäferweg zukommen, für den der SAV als Pate steht. Zwischen einem und achtzig Jahre alt sind die Besucher der Kunkelstube, die bei Ruth Junginger einkehrten. Großen Zuspruch hat auch die Seniorengruppe unter Horst und Irmgard Labatzky gefunden, deren sorgfältig vorbereitete Wanderungen bis zu 30 Senioren die Stiefel schnüren ließen. Dagmar Schlumpberger ist Pädagogin und Tanzmeisterin in einer Person. Fünf Tanzpaare hörten im vergangenen Jahr an 38 Übungsabenden auf ihre Einsätze. Drei neue Tänzer kamen 2018 dazu. Die noch jungen Eleven werden von ihr „projektartig“ geschult. Begleitet werden die Aufführungen am Füllestanz inzwischen durch Günther Schneider, der einen Lehrgang für Fahnenschwinger absolviert hat. Zu einer Erfolgsgeschichte ist die SAV-Kinder- und Jugendgruppe geworden. Ulrike Jooß und Marcella Rebegel können es mit ihren Zöglingen so gut, dass sie zwei Gruppen zu jeweils 15 Kindern bilden mussten. Ostereier suchen, Drachen basteln, Kürbisse aushöhlen, mit Stallhasen kuscheln oder dem Köhler bei seinem rauchigen Handwerk zusehen, das waren die kurzweiligen Aktivitäten 2018. Dank der neuen Mitglieder hat sich das Durchschnittsalter der Ortsgruppe auf 62 Lebensjahre gesenkt, stellte Günter Grüner als Statistiker und Schatzmeister fest. Reich ist die Ortsgruppe nicht. Wohl aber wanderten etliche Euros in die Rücklage. Lichtbilder und ein lustiger Sketsch bildeten den Abschluss der Versammlung, die mit einem Hammelessen begann.   (bi).

Ehrungen
Für ihre 25-jährige Mitgliedschaft wurden Bürgermeister Roland Polaschek , seine Ehefrau Rita und Johanna Göggel, für 40 Jahre Albert Noller, für 50 Jahre Jörg Alt, Hugo Frick, Karl Walliser und Robert Wildfeuer und für ganze 60 Jahre Maria Viola Böhmer und Irmgard Staudenmaier geehrt. Ein Großteil der Jubilare konnte der Einladung zur Ehrung in eisiger Nacht nicht folgen.

Unser Foto zeigt von links: Vertrauensmann Gerhard Niederberger, Robert Wildfeuer, Maria-Viola Böhmer, Hugo Frick und Gauobmann Peter Grömme, der die Ehrung vornahm. (Text u. Foto bi)

16. Jan

SAV-Senioren auf „Krippenwanderung“

Mittwoch, der 16. Januar, war der einzige Tag in der Woche, der ein einladendes Wanderwetter beschert hatte. Ausgerechnet diesen Tag hatten Horst und Irmgard Labatzky für die Seniorenwanderung nach Heuchlingen und Heldenfingen erwischt und exakt 30 Wanderfreunde um sich versammeln können. Auf dem Programm stand zunächst die Krippenlandschaft, die geduldige Bastler und Bastlerinnen inmitten der Heuchlinger Stephanskirche aufgebaut hatten. Eine ebenso geschickte Schar an Baumeistern und Kostümschneiderinnen hatten sich bereits im Jahr 2000 in Heldenfingen zusammengefunden und den Chorraum der Heilig-Kreuz-Kirche abschnittsweise in eine biblische Landschaft verwandelt. Beiden Kunstwerken galt der Besuch der Wanderer. Im Unterschied zu Heuchlingen treten die biblischen Gestalten in Heldenfingen nicht in Jerusalem und Betlehem auf, sie agieren am Kliff, im Hungerbrunnental und im Ortskern selbst. Die in bunten Gewändern auftretenden Darsteller mit ihren kunstvollen Stickereien und ihr landschaftliches „Drum-Rum“ besetzen inzwischen den ganzen Chorraum. Dies so dicht, dass die Nachbildung der Orgel ausziehen und gleich um die Ecke platziert werden musste. Lilli Hafner führte in die 19-jährige Baugeschichte ein, erzählte lebhaft und gerne und erwies sich auch in biblischer Geschichte wohl bewandert. In Heuchlingen fehlte krankheitsbedingt eine Führung. Die dargestellten biblischen Szenen aber ließen sich leicht herleiten. Die in arabischem Baustil aufgebauten Stadtviertel, die Kamele, deren Lasten und ihre Treiber und die sorgsamst herausgeputzten Mauerfragmente verfehlten ihre Reize nicht. Dies zumal sich Eberhard Grieb an die Orgel der Stephanskirche setzte und einen Choral zum Mitsingen anstimmte. Wer vom Rumstehen in den beiden Kirchen steife Glieder bekommen hatte, dem empfahlen die Labatzkys eine Wanderung von der Heldenfinger Kirche aus zum inzwischen ausgebaggerten und sanierten Röseweiher, über das Kliff und von dort direkt ins Gasthaus zur „Sonne“. Dort wurde nach Umtrunk und Vesper kräftig gesungen. (bi).